Was ist der rote Faden im Leben einer Modedesignerin? Solongo Batdelger wurde mitten in der Mongolei in eine kreative Familie hineingeboren. Ihre Grossmutter war eine begabte Schneiderin. Solongo half Nadeln einzufädeln, das Rad der Nähmaschine zu drehen und den Stoff zu holen. Nach der Schule zog es Solongo nach Kirgisistan, wo aus ihr eine Herrenschneiderin wurde. Nächster Halt: Paris. Aber alles der Reihe nach.

Klar, eine kreative Familie ist ein tolles Sprungbrett, um selbst kreativ tätig zu werden. So geschehen bei Solongo Batdelger. Ihr Vater war Balletttänzer und ein sehr erfolgreicher, populärer Sänger und Komponist. Ihre Mutter Musikerin im Nationalorchester der Mongolei. Und ihre Großmutter, bei der Solongo aufwuchs, eine begabte Schneiderin. Im Nähatelier der Großmutter half Solongo als kleines Mädchen oft mit.

Von der Mongolei nach Kirgisistan nach Paris nach Zürich

Nach der Schule ging Solongo nach Kirgisistan, um Schneiderin zu werden. Gesagt, getan: Drei Jahre später schloss sie die Ausbildung als Herrenschneiderin ab. Ihr Lern­durst war riesig: Sie wollte ihre eigenen Ideen verwirklichen und zog ein paar Jahre nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung nach Paris – in die Stadt der Mode. Zwei Jahre studierte sie im Atelier Chardon Savard. So wurde aus der Herrenschneiderin eine Modedesignerin.

Danach ging es in die Schweiz. Als Schneiderin arbeitete sie in einer Änderungsschneiderei, einer Hochzeitsschneiderei, einer Kostümschneiderei, in einer Coutureschneiderei und sogar im Zürcher Schauspielhaus. Solongo hat viele Erfahrungen gesammelt, neue Fähigkeiten erlernt und ihre eigenen Kollektionen entworfen.

Grosse Liebe zur Mode. Und zum Business.

Hier in der Schweiz traf Solongo auf Luis Moreira – ihre grosse Liebe und ihren jetzigen Geschäftspartner. Der Portugiese Luis hat einen Abschluss der Ecole de Cadres de Lausanne im Sack und war in verschiedenen größeren Unternehmen als Manager tätig. Zusammen mit ihm nahm Solongos Traum eines eigenen Ateliers Gestalt an. Sie gründeten gemeinsam das Atelier Euphorie – eine Schneiderei in Dübendorf.

GO! wird modisch.

Schnell stiess Solongo bei der Gründung finanziell an ihre Grenzen und so klopfte sie bei ihrer Geschäftsbank, der Zürcher Kantonalbank, an. Diese wiederum verwies sie an GO! Mikrokredite. Nach mehreren Beratungsgesprächen, in denen Solongo überzeugend aufzeigte, wie sie die Firma erfolgreich in die Zukunft führen wird, wurde der Kredit bewilligt.

Solongo nutzte den Mikrokredit unter anderem für den Kauf einer Ledernähmaschine, eines professionellen Bügelsystems und finanzierte sich die komplette Büroeinrichtung.

Im Atelier Euphorie erwartet Solongo Batdelger ihre Kund:innen mit einem offenen Ohr für Wünsche und Ideen und einem vollen Rucksack an Erfahrung und Kreativität. Das kann ja nur gut kommen.