Stephanie Zysset
Vor 20 Jahren erbte Stephanie Zysset die uralte Wolljacke ihres Grossvaters – der Startschuss ihrer bis jetzt anhaltenden Liebe zu Vintageprodukten.
Stephanie wollte guten Gewissens in die Zukunft schauen und machte deshalb den KV-Abschluss, ein schulischer Nachweis ist und war ihr sehr wichtig. Zusätzlich hängte sie die Ausbildung zur Marketingassistentin an, ein Thema, das für ihren Traum von grossem Nutzen sein würde.
Bevor es in die Selbstständigkeit ging, machte Stephanie einen Abstecher in den Verkauf, wo sie einige Jahre als Key-Account-Managerin in der Getränkebranche arbeitete. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf: «Irgendwann eröffne ich meinen eigenen Secondhand- und Vintagekleiderladen.» Kuratierte Kleidungsstücke sollen hier vertreten sein, Brillen aus den 80er- und 90er-Jahren. Stephanie wollte den Kund*innen Kleidungsstücke näherbringen, die eine Geschichte haben, deren Qualität und Schnitte und natürlich auch die dazugehörige Nostalgie.
Mit ihrem Konzept will Stephanie auch etwas gegen den immense Verschwendung tun, die die Kleidungsindustrie verursacht. Und auch die Location soll doppelt und dreifach genutzt werden: als Plattform für Künstler*innen und deren Vernissagen, für Workshops oder Lesungen.
GO! wird retro
Im Oktober 2022 war es so weit: Stephanie fand das Geschäftslokal, das exakt ihren Wünschen entsprach. Bei GO! traf sie auf einen Berater, der selbst jahrelang in der Textilindustrie als Selbstständiger tätig war und enorm viel Know-how weitergeben konnte. Wichtige Inputs zu Themen wie Einkaufsmengen, Margenkalkulation, Lagerumschlag, Sortimentsaufstellung, Liquiditätsplanung und notwendige Investitionen fanden den Weg zu Stephanie. Der Druck war hoch, das Tempo ebenfalls. Denn nebst dem Mikrokredit, mit dem sie Mobiliar kaufte, Wareneinkäufe und einen Teil des Umbaus finanzierte, investierte sie einen beträchtlichen Betrag an eigenen Ersparnissen.
Nach wochenlangen Vorbereitungen, dem Einkauf, allen Formalitäten, Verträgen etc. eröffnete sie Ende März 2023 «zweit». Und wenn man die Google-Rezensionen liest, weiss man: Stephanie ist auf dem richtigen Weg.